Bon, nach dem sehr unspannenden Reden des hohen besuches bekam wir etwas zuvor noch nie gesehenes....Freizeit! Viele nutzten diese um sich mit "notwendigen" dingen wie alk....anen und aehnlichem im naechst gelegenem supermarkt (norma) einzudecken. Ich schloss mich aber einer groesseren gruppe an um mir mal metz anzuschauen. Was als erstes auffiel war das verhaeltniss der Franzosen zu ihren autos....genau gegenteilig zu der deutschen mentalitaet, wo das auto meist besser bewacht wird als das eigene kind, ist es bei den franzosen eher so als setze man den nachwuchs in der wildnis aus und denkt sich "boa....wird der schon hinkriegen!" Vorne und hinten sind die autos teilweise so krass zerbeult, dass man denken koennte es gaebe sonst nix anderes auf der welt. Wenn also eine parkluecke zu klein ist, wird so lange geschoben/gerammt bis sie eben gross genung ist. Wozu hat man den sonst ne "Stoss"stange?
Metz an sich ist eine sehr schoene stadt: gassen, die zu eng sind um ein boulevard zu sein, wo aber trotzdem busse und fussgaenger koexistieren koennen (einmal ist es passiert, das hinter uns ein bus fuhr, wir das aber bestimmt ne minute lang nicht gemerkt habn), schicke alte haeuser und viele imposante kirchen, grossbauten (cour d'or, hotel de ville) etc. Wir schlenderten so vor uns hin bis wir dann, durch die geniale fuehrung von maxime, der uebrigens auch im goethe in Lyon arbeiten wird (und 8 jahre in Frankreich gelebt hat) eine huebsche garten/park anlage mit einem Brunnen einfanden. Zack, wurd sich auf die wiese gechillt. Mir fiel dabei auf, dass franzosen anscheinend in dem Alter, in dem Deutsche anfangen Pokemon zu zocken oder das fahrrad fahren lernen, mit dem rauchen beginnen. Ist wohl sehr cool da. Waer was fuer simon.
Anyways, man began sich ueber diverse dinge auszutauschen. Wo die einsatzstelle ist, was man erwartet etc. ich lernte dabei ein maedchen names aileen besser kennen: eine halb deutsche halb iranerin, die aus baden kommt xD mit entsprechendem akzent (das ischt doch klar, gell?). Spaeter driftete das gespraech ab ins kollektive vergleichen von TV wissen (estefania, kelenta, sara-jane...oder auch der "klopapier spar trick" von Frauentausch) und eher unappetitlichen dingen die man im Tv gesehen hatte (gegen geld das abgesaugte fett eines anderen trinken......Oo). da die freizeit dann auch schon um war, machte man sich auf den rueckweg.
Nach einem Abstecher im Supermarkt wurde in der Herberge gegessen und danach fand eine decryptage de ville statt......sowas wie eine stadtfuehrung. Wir hatten vorher alle kurze referate ueber 10 sehenswuerdigkeiten der stadt gemacht und musste diese dann unseren gruppenmitgliedern (9 an der zahl.....wie beim ring und so ne!) vorstellen. Wir starteten als 2. Gruppe und spuckten direkt mal grosse toene: "Wir kommen als erste am Ziel (rathaus) an! Ihr koennt einpacken (bit@#es!)!!!!" und prompt verliefen wir uns bei der ersten gelegenheit xD
Am ende kamen wir doch als erste an, wobei mir im laufe der rally ein referat gestohlen wurde: bei einer alten kneipe (oder so was) stand ein schild bei das zeigte : paradise d'asie.....ein china restaurant! eig haette ich das referat maechen muessen, aber egal :P
Nachdem auch die letzten am rathausen ankamen waren wir wieder libre pour le soir (frei fuer den abend). Also gingen wird mehr oder minder geschlossen in eine Bar um einen zu drinken . Keine sorge freunde, nur 0.25l Heineken. Ich weiss was ich kann und was nicht. Man vorschlag dem kellner vorab zu sagen die rechnung zu trennen wurde bruesk in den wind geschlagen. Jedenfalls unterhielt man sich diesmal ueber geplante reisen: so schmiedeten einige bereits ausgedehnte reiseplaene nach bordeaux, wo ein junger mann namens malte (der im besitz einer transfomer kamera ist (kein scherz!) stationiert ist oder toulouse. Es wurden auch schon party locations ausgecheckt. So bot mirko, der ja ohnehin mit luxemburg vertraut ist bereitwillig an uns waehrend des seminars in luxemburg, das nachtleben dort zu zeigen. Dann unterhielt man sich ueber pornotitel (Analdin und die Wunderschlampe xD) und peinliche/lustige besuche in sexlaeden.
Dann sind wird doch etwas ruede vom Kellner gegangen worden. Hat dann auch nru 3.94 Trinkgeld bei 20 leuten bekommen. Wir schlenderten dann zum Brunnen. Der Brunnen ist gegenueber von der Kirche welche satte 50m von der herbege liegt. ideal also um genug distanz zur herberge zu haben aber noch nah genug um sich im alkoholisierten zustand dahin zu schleppen. Ich unterhielt mich dann ua mit einer halbtuerkin names thalia, die, nach eigenen Angaben mit fast jedem in ismir verwandt ist. Danach wurde ueber akzente gefachsimpelt. So zeigten die Schwaben einen faible fuer bayrische und schwitzer deutsche akzente (waehrend ich diese verabscheue). Ich wagte zu sagen, dass schwaebisch sich ein wenig naiv anhoere, worauf die schwaben dann antworteten: also wir finden es hoert sich eher primitiv an....
Es wurde etabliert, dass wir rheinlaender/ruhrpottler sehr oft "krass" und "ne" benutzen, waehrend Saarlaender eine ganz eigenen grammatik haben: statt "damit man das machen kann", "damit man kann machen" oder "dann, man kann gehen dahin....." und generell sprechen die saarlaender bei machen, das "en" entweder gar nicht oder viiiiiel zu krass aus. und das uebliche ne: Z und eingentlich scharfe "s" wie bei Satz oder sollen werden sehr weiche ausgesprochen und b wird zu p. Auf einen Konsens konnten wir aber kommen: Saechsisch hiert sich behindert an.
Anschliessend tauschten wir uns noch ueber vorurteile aus (deutsche sind streng und steiff, franzosen faul und chinesen fleissig) und danach waren alle zu muede also ging man zu bett. Auf dem weg dorthin kamen wir an einer tuer vorbei dessen untere haelfte ueberraschend fehlte. Vor ihr sahsen (oder lagen) 4 15-16 jaehrige franzoesische maedchen, die ziemlich bedroeppelt dreinschauten und sich dem geruch nach zu schliessen grade einen gebaut und geraucht hatten. Natuerlich wuenschten sie uns als wir vorbeigingen ein "bon soir", das wir auch hoeflich erwiderten.
Am darauffolgendem tag stand wieder hoher besuch auf der tagesordnung: Wir wurden ueber unsere rechte und pflichten aufgeklaert (ueber die ich jetzt leider den mantel der schweigepflicht huellen muss). Wir stellten ausserdem am morgen fest, dass die tuer provisorisch geflickt worden war(Von den maedchen war i wie kein spur mehr da).
Danach wanderten wir alle zusammen zu einem ehemaligen gefangenenlager der Nazis fuer aufmuepfige franzosen (also mosellaender, die franzoesisch sprachen oder deutschland "beledigt" haben....) eine sehr energiegeladenen aeltere dame machte die fuehrung sehr anschaulich und lebendig und als sie vorbei war, war wir alle doch sehr nachdenklich gestimmt. zurueck in der herbege wurde sich von den strapazen des marsches (2 stunden hin und zuerueck bei verdammt heissen wetter und bergauf) erholt. sprich es wurde gepennt. Abends schauten wir uns den film michou d'auberge an .....der ziemlich lustig gewesen waere, haetten wir nur alles verstanden. dementsprechend fluechtete sich die haeltfte der zuschauer ab der mitte des films zum brunnen :P dort konsumierte man dann franz. radler konsumierte und sich ueber abi motte austauschte: abitendo, wii did it / ba(r)bie, yes we ken etc. und ueber die mottowoche etc.
Da es mein letzter abend war wollte ich eig noch was besonderes machen (disco oder so) aber i wie liess sich keiner dazu motivieren. dementsprechend fand ich mich gegen 1 im bett wieder.
Am Donnerstag sollten wir dann vormittags, Fritz, L'homme angoisse (aengstlicher Mann) zeichnen.
bei uns kam eher ein zwitter raus.....ein gepiercter, rothaariger, spitzzaehniger zwitter ....um dieses etwas sollten wir dann unsere aengste und befuerchtungen fuer das jahr schreiben, wie heimweh, alleinsein etc.
Ruediger , einer unser betreuer und im uebrigen auch gladbach fan, versicherte uns, dass wir alle mal durch das "tal des jammern" gehen wuerden aber auch alle da wierder rauskommen wuerden.
Danach wurden wir in gruppen aufgeteilt die dann erst mal videos machen sollten. Von jedem wurde ein 10 sek clip gemacht wo man kurz sagen sollte wie man sich fuehlt und was einem so grade durch den kopf geht.
Im Anschluss bekamen wir 3 woerter gesagt auf deren grundlage wir dann ein sketch auffuehren mussten. unsere waren "rezept" "zusatsversicherung" und "krank" (glaub ich). Ich spielte dann einen verrueckten, der versucht hat medikamente zu mopsen (was mir dann auch gelingt).
Nach dem mittagessen zogen wir dann los um die sonnenblumen, die wir am dienstag erhalten hatten, zu tauschen. Ziel war es mind. 10 Tausche durchzufuehren und von jedem tausch ein Foto zumachen. Wer am ende am meisten getauscht hatte, hat dann auch gewonnen. Wir schafften es souveraen die Blume (bzw. Rose oder auch Sonnenrose, wie Ruediger sie genannt hat) gegen diverse Kulis, ein Halstuch, Spielkarten, ein einkaufschip, Kekse und gezuckertes Brot ( das wir dann aber gegessen haben statt es zu tauschen)zu tauschen. Eine andere Gruppe hat jedoch den vogel abgeschossen und schaffte es die blume gegen einen ganzen kuchen und den dann gegen eine flasche rotwein (aus einem weinladen, nix supermarkt oder so!) zu tauschen. Die haben die dann auch nicht mehr weitergetauscht, sondern behalten :P Nach dem ganzen hin und her gerenne (wobei wir ueberrascht feststellten, wie aufgeschlossen die franzosen und wie behinderte die deutschen touristen waren die wir traffen) fand man sich wieder auf der wiese in der parkanlage mit dem brunnen wieder. Dort traffen wir auch die gruppe von mirko, der dann vom selbigen slusheis (also wasser mit farbstoff und zucker) ausgegebn wurde. danach hielten wir alle ein nickerchen, bis es anfing zu regnen und wir uns wieder zurueck begewegten. Dort fing ich dann an zu packen, denn um 19:30 (es war so gegen 17 uhr) wuerde mich janette zum Hbf fahren damit ich dort meinen zug nehmen konnte. um 19 Uhr hiess es dann zum letzten mal das essen in Metz geniessen. Dabei erblickte ich auch die aeltere dame wieder, die uns sporadisch seit dem ersten tag bei der essensausgabe begegnete und uns mit brocken von deutsch bombardierte : "Gemuese, kein Fleisch!", "Gut, essen!" Felix, Mirko und ich waren uns einige dass die ein wenig seltsam wirkende dame bestimmt schon die Pest und Kreuzzuege ueberlebt hatte und uns sicherlich noch um 200 Jahre ueberdauern wuerde. Nach dem Essen hetzten wir (Mirko, Felix und ich), dann die "verbotenen Treppe" hoch : eigentlich ist diese Treppe nur fuers personal gedacht. aber der andere weg (ueber die "Saloon" treppe, wie sie von mirko getauft worden ist) ist einfach 10 mal laenger. So ignorierten wir geflissentlich das Verbot und die plastik kette die die treppe absperrte mehr als nur einmal.
Auf dem Parkplatz angekommen, bewaffnet mit all meinem gepaeck wurde ich dann von den meisten der 50 anderen verabschiedet. Ich war naemlich der erste der geht, da ich auch den weitesten weg vor mir hatte (ca. 1000km). Da mir doch einige von den FSJlern ueber die kurze zeit doch ziemlich ans herz gewachsen sind, war der abschied auch nicht das einfachste von der welt. Aber da man wusste, dass man sich in 2 monaten wiedersehen wuerde gings dann doch.
Anschliessend fuhr mich Jannate im DRK Auto (erinnerte an das Ghostbuster mobil.....) zum Gare von Metz.
und wie es von dort weiter geht, erfahrt ihr in der naechsten folge!
Au revoir et a bientot, mes amis!
ps: schonmal gute+sichere reise an Lea und Sarah! kommt mir ja gesund da an!
sehr ausführlicher bericht :D
AntwortenLöschenaber es freut mich, dass du so schnell freunde gefunden hast!
das ist ein gutes omen. ich hoffe es macht dir auch weiterhin spaß.
:)
Tobi, ich habe mich jetzt durch deine 1000 jahre langen blogeinträge gekämpft! Klingt doch alles recht ereignisreich und spannend :)
AntwortenLöschenIch denke, wenn es dir jetzt schon nicht schwer fiel neue bekanntschaften zu machen, dann wirst du in toulouse auch keine schwierigkeiten haben!
Weiterhin fiel Spaß dir & halt uns auf dem laufenden!
Tobi :)
AntwortenLöschenJa, die diversen Akzente der Mitstreiter sind echt ein Highlight, das krieg ich hier auch immer mit.
Schön, dass dieses Seminar ganz gut verlaufen ist (trotz miesen Essens) und ich bin gespannt, was jetzt so passiert!
Grüße aus GB nach France!